DIE DUNKLEN WÄCHTER
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Kylie & Dakota ~ New Way of Life

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Kylie & Dakota ~ New Way of Life Empty Kylie & Dakota ~ New Way of Life

Beitrag von Gast Sa Okt 03, 2015 6:14 pm

Ich konnte mich an nicht mehr viel erinnern, was passiert war bevor ich in der kleinen, schneebedeckten Gasse aufgewacht war. Es war eiskalt, weswegen ein starkes Zittern meine Schritte zu einem Torkeln machte. Mein Körper war durchgefroren. Immer und immer wieder rieb ich mir verzweifelt die Augen, denn mein Bild war verschwommen, was darauf zurückzuführen war, dass ich mich komplett ausgehungert fühlte. Meine Muskeln fühlten sich schwach an als würden sie gleich nachgeben und auch die Kälte drang schnell durch meine Klamotten, die zwar dreckig aber heile waren, doch wie war ich überhaupt hier her gekommen? Ich sah mich um. Es sah nach einer Großstadt aus, doch genau erkennen konnte ich es nicht. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern, doch warum nicht? Was war passiert, dass alles ausgelöscht war? Ich hatte einen Rucksack neben mir liegen gehabt und doch noch hatte ich ihn nicht geöffnet, denn ich wollte erst was essen und ins warme. Warum war ich hier draußen? Wer war ich?
Da sah ich nicht weit von hier eine Gruppe von Jungs. Sie wirkten alle etwas älter, doch weil ich niemand anderen sehen konnte, ging ich auf sie zu und sah zu ihnen auf. „K, könnt ihr mir was zu essen geben, bitte?“, fragte ich leise und heiser, weswegen sie mich alle musterten. Sie sagten erst nichts, nuschelten nur etwas, doch dann verstand ich. Sie spielten in ihrer Fantasie gerade mit mir, weswegen ich schnell ein paar Schritte rückwärts lief, doch da hatte mich schon einer gepackt, schleppte mich in eine Gasse und die anderen folgten. Sie zerrissen meine Sachen, weswegen ich schreien wollte, doch da steckten sie mir einfach einen Stofffetzen in den Mund, drückten mich mit dem Bauch gegen die Wand. Sie fassten mich an, weswegen ich zu weinen begann. „Du brauchst doch nicht weinen meine Kleine. Es tut nicht weh“, flüsterte der eine mir ins Ohr, wobei ich spürte wie einer in mich eindrang. Ich zitterte, doch nun nicht mehr nur vor Kälte. Ich wollte hier weg, doch sie ließen mich nicht, hielten meine Hände auf dem Rücken fest. Tränen liefen über meine Wange und ich wehrte mich, kassierte dafür aber nur ein paar Schläge, weswegen ich es danach einfach schweigend hinnahm, was sie mit mir taten.
Die anderen taten es dem einen nach. Als sie damit fertig waren ließen sie mich los, so dass ich zu Boden sank und sie verängstigt ansah. Sie entrissen mir den Rucksack und hielten mir den Teddy hin. „Ach wie niedlich“, meinte der eine und warf den Bären dann in den Schnee, trat mich, weswegen ich stark hustete. Ich rief nach Hilfe, doch das hätte ich nicht tun sollen. Einer von ihnen zog ein Messer, wollte auf mich einstechen, weswegen ich die Arme als Schutz nutzte. Ich schrie auf als er meinen Arm mehrmals durchbohrte, sah das ganze Blut. Da packte der größte von ihnen meine Haare und schlug meinen Kopf gegen die Wand, so dass meine Stirn hart dagegen schlug. Ich sank zu Boden und spürte, wie ich wegdämmerte. „Schnell! Weg hier!“, hörte ich die Jungs noch sagen, doch dann wurde alles schwarz.
Nach einer mir unbekannten Zeit wachte ich wieder auf. Der Schnee war rot, doch ich schien nicht zu begreifen, dass ich stark blutete, sondern packte meinen Rucksack und meinen Teddy, rappelte mich verzweifelt auf und schwankte aus der Gasse. Der Hunger und die Orientierungslosigkeit trieben mich an. Dass ich nur noch Stoffetzen anhatte, bemerkte ich genauso wenig wie die Tatsache, dass Unmengen von Blut an mir klebten. Ich war wie in einer trance. Woher ich die Kraft hatte zur Hauptstraße zu gehen, wusste ich auch nicht, doch da kam ich zu einem Mädchen und einem Jungen (Kylie und Seth), sah sie an. „Ich h,habe Hunger“, flüsterte ich heiser zu ihnen und sank dann in mich zusammen. Mein Atem ging schwer und ich fühlte mich wie benebelt. Jetzt, wo ich auf meine Hände sah, realisierte ich auch das ganze Blut, den Schmerz und meine Verzweiflung, begann wieder zu weinen, zu zittern. Wer war ich?

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Beitrag von Gast Sa Okt 03, 2015 10:05 pm

Ich lachte. "Idiot!" murmelte ich und stieß meinen Bruder ein wenig von mir weg, was ihn aber nicht davon abhielt mich weiter durch die Stadt zu jagen. Ich wurde schneller, hatte aber keine Chance gegen ihn, da er viel schneller war als ich. Er packte mich, hob mich hoch und drehte sich einmal um sich selbst. Ich schlug ihm lachend auf den Arm. "Lass mich runter du depp!" sagte ich und schwankte leicht als er mich wieder auf die Füße stellte. Ich hielt mir den Kopf und schloss kurz die Augen. Die laute Musik machte mich ein wenig fertig, da sie meinen Kopfschmerzen nicht gerade gut tat. Auch die Kälte, die sich durch meine dünne etwas löchrige Jacke arbeitete, führte nicht dazu, dass ich mich besser fühlte.
„Haben wir noch etwas Geld für Punsch?“ fragte ich, aber Seth schüttelte den Kopf. „Wir brauchen noch Brot, Milch, Eier, Käse und Mikes Salami. Zudem noch das Futter für Shadow und Klopfer.“
Ich nickte. Mir war zwar eiskalt, aber da musste ich jetzt durch. Er sah mich an. „Ky, geh nach Hause. Du kannst kaum noch grad stehen. Ich schaff das auch allein, wirklich!“ sagte er aber diesmal schüttelte ich den Kopf. „Es geht schon. Mach dir keine Sorgen!“ sagte ich. Es musste einfach gehen. Ich konnte mich nicht untätig ins Bett legen. Ich war schuld an der Situation, also musste ich es wieder gut machen. „Los lass uns das Zeug kaufen, damit wir heim können.“ Ich betrat den nächsten Laden und legte alles in den Korb, was wir brauchten. An der Kasse bezahlte ich mit viel Kleingeld, was der Kassiererin so gar nicht passte, aber das war mir egal. So sollte nehmen was sie kriegt. Schließlich sind wir diejenigen, die dazu beisteuern dass sie Geld verdiente. Also soll sie sich nicht so anstellen.
Ich verließ hinter Seth den Laden und lief nach Hause. Wir hatten gerade die Hälfte des Weges hinter uns, als sich uns ein Mädchen in den Weg stellte und sagte sie habe Hunger. Ich sah Seth an, dann wieder zu der Fremden. Sie trug zerfetzte Kleidung und war blutverschmiert. Seth spannte sich sofort an und auch ich war in höchster Alarmbereitschaft. Gefallene? Nephilim? Waren sie an ihrem Zustand schuld? Oder war sie eine von denen und wurde von einem Wächter angegriffen?
Ich wusste es nicht, aber irgendwie tat sie mir leid. Ich konnte nicht anders als zu helfen. Ich gab ihr die Breze, die ich aus dem Laden hab mitgehen lassen.
Mein Bruder sah mich wütend an.
„Was denn? Die verdienen genug Geld!“ sagte ich und zuckte mit den Schultern. Das werden die schon verkraften. So schlimm war das jetzt auch nicht. Ich sah das Mädchen an.
„Was ist mit deinen Eltern? Wo wohnst du?“ fragte ich sie und musterte sie besorgt.
„Sollen wir sie mit nach Hause nehmen, bis es ihr besser geht?“ fragte ich. Ich wusste zwar, dass dann noch mehr Arbeit für mich anstand, aber ich konnte sie auch nicht einfach so hier draußen lassen.
„Ky, ich weiß nicht. Dein Mitgefühl in allen Ehren, aber Mum hat schon genug zu tun.“ Sagte er. Ich seufzte. „Aber sie kann doch nicht hier draußen bleiben. Nur für ein paar Stunden, bis ich ihre Wunden versorgt hab und sie sich aufgewärmt hat!“ sagte ich und sah ihn flehend an. Er biss sich auf die Unterlippe und erwiderte meinen Blick. „Na gut! Aber du bist für sie verantwortlich!“ sagte er und ich nickte eifrig.

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Beitrag von Gast Sa Okt 03, 2015 10:30 pm

Der Schock zog sich durch meinen ganzen Körper, so dass ich mich einfach nicht mehr rühren konnte. Meine Hand ging zu meiner Stirn, tastete sie ab und erwischte dabei die großflächige Platzwunde, wobei ich zusammenzuckte und stöhnte. Ich kroch einen Meter zurück und schluckte schwer, sah mich verzweifelt um. Vergessen hatte ich die beiden, die ich angesprochen hatte nicht, aber ich hätte sie nicht ansprechen sollen, was wenn sie mir genau das selbe antaten, wie die Jungs? Das war auch der Grund, weswegen ich zusammenzuckte als das Mädchen mir eine Brezel reichte. Nach kurzem zögern nahm ich sie trotzdem an und fing an sie zu Essen, als hätte ich Jahre lang kein Essen gesehen, doch dann wurde mir unglaublich schlecht. Vielleicht war das wegen dem Schlag auf den Kopf. Ich musste mich übergeben und kauerte mich dann zusammen.
Die Unterhaltung der beiden anscheinenden Geschwister entging mir dabei allerdings nicht. „Ich, ich weiß nicht... Ich, ich weiß nicht mal... wo ich bin“, sagte ich heiser und zittrig, rieb mir die Arme. Meine Lippen waren mit Sicherheit schon blau von der Kälte, doch was sollte ich tun? Die Müdigkeit wurde auch immer stärker, was ich diesmal aber nicht auf die Kälte, sondern auf den hohen Blutverlust schob. Das war logischer, zudem hatte ich unglaubliche Kopfschmerzen. „Ich, ich will e,euch nicht zur Last fallen“, warf ich ein als ich hörte, dass es Stress bedeuten würde mich mitzunehmen. Tränen liefen noch immer über meine Wange und mir war unglaublich schlecht. Alles drehte sich, trotzdem zog ich mich an der Hauswand hinter mir hoch, doch meine Augen fielen immer wieder zu. Ich schaffte es nicht mal mich alleine auf den Beinen zu halten.
Das alles war einfach zu viel und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich wusste einfach gar nichts mehr und das machte mir jetzt noch viel mehr Angst. Erneut fasste ich an meine Stirn, doch das musste ich gar nicht, denn als ich an mir herunter sah, sah ich das ganze Blut von mir an meinen Sachen. Ich musste einen schrecklichen Eindruck machen und eigentlich war mir das egal, aber wenn sie mir nicht helfen würden, dann müsste ich hier weg und war so schnell wie möglich. Sollte ich zur Polizei? Nein, wer weiß in was ich verwickelt war oder ob ich illegal hier war. Meine arme brannten, auch wenn die Schnitte schon verkrustete waren. Ein Schneesturm bahnte sich an. Es konnte nicht schlimmer werden. „Sie, sie haben mich ver, vergewaltigt“, gestand ich dann den beiden, wusste aber nicht so recht warum. Ich war einfach unglaublich verwirrt und verloren und das machte mich fertig.
Sie hatten mich vergewaltigt und wollten mich dann umbringen. Immer und immer wieder sah ich die Szenen vor meinen Augen, die mich erschaudern ließen, wodurch ich noch mehr in einen vollkommenen Schock verfiel. Immer wieder sah ich mich um, ob die Jungs wiederkamen und da sah ich einen hinter den beiden, die mir helfen wollten, auf der anderen Straßenseite, schrie deswegen leise auf und sank auf den Boden, zog die Beine eng an den Körper an, atmete schneller. Nun wusste er, dass ich noch lebte. Er kam auf uns zu, weswegen ich den Kopf schüttelte. „Er... nein“, stotterte ich nuschelnd und sah verängstigt den Jungen an.

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Beitrag von Gast Sa Okt 03, 2015 11:16 pm

Ich schluckte schwer und wusste nicht recht, was ich tun sollte. Denn Seth hatte ja irgendwie Recht. Naja egal. Ich beschloss sie einfach mitzunehmen. Mir egal, was Mum dazu sagte. Ich konnte sie nicht einfach hier lassen.
„Es ist schon okay!“ sagte ich zu dem Mädchen und ging langsam auf sie zu.
„Tust du nicht. Wir kriegen das schon hin okay?“ ich blieb ein wenig auf Abstand. Wer weiß ob sie wollte, dass ich ihr zu nahe kam. Es wirkte nicht gerade so, als würde sie jemanden vertrauen.
Was sie dann sagte, schockierte mich. „Wer?“ fragte ich. „Kanntest du sie?“ fügte ich dann hinzu, erwartete aber keine positive Antwort, da sie sehr verwirrt und verloren wirkte. Was war nur mit ihr passiert, dass sie so war? Nichts Gutes, so viel war sicher.
Ich hielt ihr meine Hand hin als sie irgendwas hinter mir sah und zurück wich. Ich sah mich um und konnte den Jungen an der Ampel sehen, der zu uns rüber sah. Ich machte einen Schritt in die Richtung, aber Seth hielt mich zurück. „Nicht! Ich mach das schon!“ sagte er und ging auf den Jungen zu, „Bring sie nach Hause. Ich komme nach!“ sagte er und ich wand mich wieder dem Mädchen zu. „Ich bring dich jetzt zu mir nach Hause!“ sagte ich und hielt ihr wieder die Hand hin, half ihr auf. Ich stützte sie auf dem nach Hause Weg, auch wenn ich selbst kaum noch Kraft hatte. Ich fühlte mich so erschöpft, aber an Schlaf war nicht zu denken.
Ich sperrte die Haustür auf und brachte sie ins Bad, wo ich sie auf den Boden setzte, da ich Angst hatte, dass sie mir umkippte. Ich ließ Wasser in die Badewanne und prüfte ob es heiß war. Manchmal hatten wir kein heißes Wasser. Wenn wir Glück hatten, war es gerade mal Lauwarm. Ätzend!
„Ich bin gleich wieder da!“
Ich verließ kurz das Bad um ein paar meiner Klamotten zu holen, die ich dann auf den kleinen Schrank neberm Waschbecken legte.
„Das müsste die passen!“ sagte ich lächelnd und drehte den Wasserhahn zu, als genug Wasser in der Wanne war. Ich half ihr aus den Klamotten und in die Wanne rein, gab ihr dann einen kleinen schwamm, mit dem sie sich sauber machen konnte. Dann zog ich den Vorhang zu. „Wenn was ist, ich bin gleich vor der Tür!“ sagte ich und ging raus, schloss die Tür hinter mir.
In dem Moment kam Seth nach Hause und verstaute die Einkäufe in der Küche. Ich fragte gar nicht, was er mit dem Typen gemacht hatte, da ich es mir schon vorstellen konnte.
„Kannst du wieder den Wasserkocher einschalten?“ rief ich ihm zu und er nickte. Kurz darauf hörte ich das vertraute Rauschen des Geräts. Ich holte ein Paar Decken und brachte sie in mein Zimmer. Dann legte ich eine Matratze zwischen Mias und mein Bett.
Für den Fall, dass sie hier schlafen musste. Wenn nicht konnte ich sie immer noch weg räumen.
Ich ging zurück zur Badezimmertür. „Alles okay?“ fragte ich durch die Tür und wartete auf eine Antwort. Mich interessierte wirklich wer sie war, wo sie herkommt und was das alles zu bedeuten hatte. Ich spürte dass sie eine von uns war. So was merkten wir einfach. Ich holte schnell eine Cola Flasche aus der Küche und trank eines der kleinen Fläschchen mit den Aufputschmittel, das ich ganz oben auf den Küchenschränken bis an die Wand geschoben hatte, damit es niemand entdeckte. Dann goss ich das Wasser in eine Tasse und ging damit zu ihr zurück, nachdem ich noch einen Teebeutel ins Wasser hatte. Ich öffnete mit dem Ellbogen die Tür und trat ein. Ich stellte die Tasse neben die Klamotten und reichte ihr das Handtuch.
„Ist es okay, wenn ich mir deine Verletzungen mal ansehe?“ fragte ich

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Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 12:04 am

Es ist oke? Nein, das war es nicht. Es war nicht richtig, dass ich nichts mehr wusste, dass ich nicht mal wusste, wer meine Eltern waren oder wer ich war. Das war nicht oke. Das war der Horror und zerriss mich innerlich immer mehr. Ich verstand nichts mehr, fühlte mich leer und einsam. Immerhin war ich das auch. Ich hatte hier niemanden oder doch? War meine Familie hier? Ich wusste es einfach nicht mehr. Ich konnte mich nicht erinnern und das machte mich vollkommen fertig, weil ich keine Erinnerungen mehr an irgendwas hatte.
Ein Kopfschütteln brachte ich hervor als sie mich fragte, ob ich die Angreifer kannte. Ich wusste es nicht, aber ich glaubte nicht. Kannte ich sie doch? „Sie, sie... ich... wollte nach Essen fragen und... sie“, fing ich stotternd an, doch kam einfach nicht weiter. Der Schock presste meine Kehle zu, schien mich zu würgen, wie einer der Jungs. Ich hörte die Stimme, die mir wieder ins Ohr flüsterte, dass es nicht wehtun würde. Dann fiel ich auch noch dem Mädchen und seinem Bruder zur Last, obwohl ich doch einfach nur wissen wollte, wo und wer ich war, wo meine Eltern waren, wo meine Familie war? Waren sie vielleicht doch tot? Mir wurde bei dem Gedanken wieder schlecht, doch ich wollte mich nicht wieder übergeben.
Das Mädchen hielt mir die Hand hin als der Junge zu uns kam, doch ich traute mich nicht, ihre Hand zu nehmen. Was, wenn sie mit denen zusammenarbeitete oder sonst was? Tränen liefen über meine Wange und färbten sich von dem Blut rot. Erneut zuckte ich zusammen als das Mädchen dann meine Hand nahm, mir aufhalf. Sie stützte mich und half mir zu einem Haus, doch immer wieder stolperte ich, weil meine Beine einfach nicht mehr wollten, zudem weinte ich noch immer. Ich verhielt mich wie ein sechs jähriges Kind, doch ich war... vierzehn, glaubte ich. Das alles setzte meinen Geist einfach in einen unglaublich starren Schockzustand, doch nicht nur meinen Geist, auch meinen Körper. Ich hatte das Gefühl mich kaum noch bewegen zu können, schrecklich, wie erstarrt.
Irritiert sah ich mich um als wir ins Haus eintraten, wobei ich mir den Kopf hielt. Er schmerzte unglaublich und ich wollte gerade lieber sterben als das alles noch mitzuerleben. Es tat so unglaublich weh. Nicht nur körperlich. Ich lehnte mich an die Wand hinter mir als das Mädchen mich absetzte, schloss die Augen. Sie ging, aber so wirklich mitbekommen tat ich das nicht. Die Erschöpfung eroberte meinen Körper, doch ich wollte dem nicht nachgeben. Wer weiß, was dann noch passierte. Das Rauschen des Wassers ließ mich zusammenzucken, doch da kam das Mädchen wieder rein. Ich nickte bei ihrer Aussage und versuchte möglichst alles alleine zu machen, auch wenn mir das nicht gelang. Das Wasser brannte an meiner eiskalten Haut, doch es war sicher nur angenehm warm, weswegen ich den unangenehmen Teil einfach abwarten musste. Den Schwamm griff ich nur schwach mit den Händen, weswegen er auch ins Wasser glitt, aber das war ja egal. „Danke“, flüsterte ich noch heiser bevor das Mädchen dann ging. Sie und ihr Bruder hatten mir vermutlich das Leben gerettet, denn die nächste Nacht hätte ich nicht überstanden.
Nach kurzer Zeit nahm ich den Schwamm und machte mich vorsichtig sauber, doch es brannte ziemlich und rieb die Wunden an den Armen wieder auf. Die am Kopf traute ich mich nicht zu Waschen, doch von dem Rest versuchte ich das Blut zu waschen, auch aus wen Haaren. Das brauchte eine Weile, denn das Blut klebte ziemlich an meinen blonden Haaren. Da hörte ich die Stimme des Mädchens wieder, antwortete ihr auch wenn es sehr heiser war. „Es geht schon“, meinte ich also leise und wusch mich dann weiter. Das Wasser hatte sich rot gefärbt und ich fühlte mich schwach. Die Wunde an der Stirn blutete noch immer stark. Da kam sie wieder rein und reichte mir ein Handtuch. Zittrig richtete ich mich auf und zog das Handtuch um mich, sah sie erschöpft an, nickte dann aber, setzte mich auf die Toilette, denn stehen konnte ich nicht lange. „Wie heißt du eigentlich? Also, wenn... wenn ich das fragen darf?“, fragte ich während sie meine Wunde behandelte und ich danach nochmal mein Gesicht sauber machte. Ich hoffte, dass die Gegenfrage nicht kam, doch es war sehr wahrscheinlich. Ich wusste nur leider die Antwort nicht. Ich wusste nicht mehr wer ich war, wo ich war, was ich war.
Ich sah das Mädchen an, zog mir dabei die Sachen über, die mir etwas zu groß waren, obwohl sie klein waren. Das lag daran, dass ich so lange nichts gegessen hatte. „Ich, ich weiß... weiß nichts mehr von mir, gar nichts. Auch meinen Namen oder mein Aussehen. Wer bin ich? Was bin ich? Wo bin ich hier?“, fragte ich dann verunsichert und überfordert. Hoffentlich hielt sie mich nicht für einen bekifften Junkie, denn das war ich nicht. Ich war nur ein Mädchen, was all seine Erinnerungen verloren hatte.

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Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 8:37 am

Ich machte mir echt Sorgen um das Mädchen. Es war nicht nur, weil sie so verängstigt zu sein schien, nein es war irgendwas anderes. Vielleicht diese Verwirrtheit? Nein. Ich wusste es selbst nicht, aber irgendwas an ihr war… nicht komisch, aber anders. Nicht oberflächlich gesehen, sondern… ach ich wusste es auch nicht. Ich glaubte nur, dass sie wegen dem was ich nicht definieren konnte, irgendwann mal richtig Probleme kriegen wird.
„Sie werden dir nichts mehr tun! Versprochen!“ sagte ich zu ihr. Was machte sie überhaupt alleine hier draußen? War sie überhaupt von hier? Ich musste dringend ihre Eltern finden oder einfach denjenigen, der für sie zuständig war. Vielleicht war sie ihrer Pflegefamilie entwischt oder aus dem Heim geflohen?
Der Weg nach Hause schien sich in die Länge zu ziehen, dabei war es gar nicht so lang. Aber ich war eh schon schwach, was nicht gerade dazu beitrug, dass ich schnell voran kam. Vor der Tür, brach ich einmal kurz zusammen, zog mich aber Geländer wieder hoch. Ich durfte jetzt nicht schlapp machen. Zeitpunkt wäre sehr ungünstig.
Während sie im Bad war, hatte ich einen kurzen Moment Zeit wieder an Kraft zu kommen. Hauptsächlich durch die Mixtur und die Cola. Ich verließ die Küche mit der Teetasse, blieb aber kurz in der Tür stehen, da sich alles drehte. Ich schloss die Augen und wartete ein paar Sekunden, bevor ich zu ihr hochging. Ich betrat das Bad wieder, stellte die Tasse weg und half ihr aus der Wanne, nachdem sie sich abgetrocknet hatte. Ich kniete mich vor sie, als sie mir erlaubte ihre Wunden zu versorgen.
„Kylie!“ sagte ich lächelnd. Nach ihren Namen fragte ich sie nicht. Sie würde es mir schon sagen, wenn sie es wollte. Ich wollte dass sie Vertrauen zu mir aufbaute und das würde sie nicht, wenn ich sie mit Fragen bedrängte. Die meisten Verletzungen waren nicht ganz so schlimm. Nur die am Kopf und die Stichverletzung. Das sollte sich jemand ansehen, der Ahnung hatte.
„Ähm… wäre es okay, wenn ich jemanden anrufe, der sich um die zwei großen Verletzungen kümmert? Ich selbst kenn mich da nicht so aus!“ sagte ich und sah sie fragend an.
Ich beobachtete sie, während sie sich die Klamotten anzog, die ihr doch etwas zu groß waren. Ich hätte eigentlich gedacht sie passten ihr, aber sie war auch sehr dünn.
Was ist mit ihr nur passiert? Das interessierte mich wirklich, aber ich stellte ihr keine einzige der Fragen, die ich im Kopf hatte. Doch die Fragen die sie mir dann stellte, schockierten mich. Sie schien gar nichts mehr zu wissen. Das war nicht gut! Das war sogar sehr schlecht!
„Also deine Frage Wer du bist kann ich nicht so wirklich beantworten. Ich vermute dass du Dakota heißt!“ sagte ich mit einem Blick auf ihr Armband. „Was du bist? Zumindest kein Mensch! Ich tippe mal auf dunklen Wächter. Das wird auch der Grund sein, warum du auf uns zugekommen bist und nicht auf irgendjemand anderen. Und wo du bist.. ist leicht zu beantworten. New York! Brooklyn um genau zu sein. „ sagte ich lächelnd. Ich drückte Seth, der in der Tür erschien den Tee in die Hand und brachte Dakota dann ins Wohnzimmer, wo ich sie aufs Sofa setzte.
Tina müsste bald da sein. Ich hatte sie vor 10 Minuten angerufen und von daheim brauchte sie gerade mal Fünf bis hierher. Wo blieb sie also. Ich machte mir echt Sorgen, dass sich die Wunde entzündete oder so. Ich sah auf die Uhr, als es an der Tür klingelte. Ich nahm Seth die Teetasse ab und schickte ihn dann zur Tür. Ich gab die Tasse an Dakota weiter und legte ihr dann eine dicke Decke um.

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Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 9:39 am

Das Mädchen verriet mir ihren Namen und lächelte mich an. War sie wirklich so nett oder spielte sie nur ein Spiel mit mir? Ich war unglaublich misstrauisch wegen dem, was da draußen passiert war, immerhin hatte die Jungs es ausgenutzt, dass ich hilflos war und Hunger hatte, unglaublich großen Hunger, der auch noch nicht beseitigt war, doch das letzte was ich wollte, war dass ich den Menschen, die mir wirklich halfen, auf der Tasche lag, denn so, wie sie sich verhalten hatten, schienen sie selber nicht viel Geld zu haben. Ich glaubte aber, dass reiche Leute mir auch nicht geholfen hätten, weil sie sich für was besseres hielten, also war es mir wirklich egal, wie viel Geld jemand besaß. Nur, dass mein schlechtes Gewissen bei einer armen Familie größer war, denn wenn jemand so schon wenig Geld hatte, dann brauchten sie nicht noch jemanden, der ihnen Geld durch seine Anwesenheit nimmt.
Es brannte als sie sich die kleineres Verletzungen ansah, doch ich sagte nichts, denn ich wusste, dass es sein musste. Ich beobachtete sie dabei und sah sie an als sie fragte, ob sich jemand darum kümmern durfte. Kurz überlegte ich, doch dann nickte ich. „Ich habe aber kein Geld“, murmelte ich leise und unsicher. Ich könnte diesen jemanden nicht bezahlen, weil ich nichts hatte. Das was ich am Leib trug und den Rucksack hatte ich. Warum war mir der Teddy so wichtig? Vielleicht war er so wichtig, weil er eine große Rolle in meiner Vergangenheit spielte? Wie sehr wünschte ich mir nur, diese Fragen beantworten zu können, doch es ging natürlich nicht.
Während ich mich dann anzog liefen wieder Tränen über meine Wange, weil ich einfach Angst hatte. Diese Leere in meinem Kopf, die fehlenden Erinnerungen machten mir unglaubliche Angst und ich konnte nichts dagegen tun, deswegen stellte ich ja auch Kylie die ganzen Fragen, doch sie schienen meine Fragen nur zu schockieren, was mich noch mehr verängstigte, immerhin schien es gar nicht gut, dass alles weg war. Trotzdem versuchte sie mir dann zu antworten, weswegen ich sie auch weiterhin ansah. Dakota? Ich senkte den Blick auf mein Armband und schluckte. Ich hatte es erst durch ihren Hinweis bemerkt, dass ich ein Armband trug, dabei lauschte ich weiter ihrer Erklärung. „Dunkle Wächter? Was, was ist das? Warum bin ich kein Mensch?“, fragte ich aufgeregt und sah dann zu dem Bruder von Kylie, schluchzte leicht und wischte mir die Tränen weg. Es war mir unangenehm so unwissend zu sein, aber was sollte ich tun?
Mit Kylies Hilfe schaffte ich es dann auch wieder ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setzte, doch ich machte schon wieder mehr alleine und stolperte kaum noch, was vermutlich daran lag, dass ich wenigstens nicht mehr komplett durchgefroren war. Blut tropfte von meinem Kinn auf meine Hand und so langsam spürte ich den Blutverlust auch ganz schön, konnte meine Augen kaum noch auf halten.
Als es klingelte zuckte ich zusammen und blickte zur Tür, hielt die Tasse zittrig fest und lächelte Kylie leicht an. „Was für einen Tag haben wir? Also... das Datum?“, fragte ich sie leise und strich mir durch das feuchte Haar. Da kam eine Frau auf mich zu und sie konnte den leichten Schock bei meinem Anblick wohl nicht verbergen. Ich hatte mich selber noch nicht gesehen, aber das musste ich wohl auch nicht. „Was ist passiert und wie lange ist es circa her?“, fragte sie dann an Kylie gerichtet, weil sie wohl wusste, dass ich es kaum noch richtig zusammen kriegen würde, weil sich alles drehte. Sie legte ihre Tasche auf den Boden und behandelte erst mal meinen Kopf, desinfizierte ihn, wobei ich stark zusammenzuckte, doch es musste sein. Sie nähte die Wunde, auch die am Arm, und klebte dann noch bei beiden ein großes Pflaster drüber, um es sauber zu halten.
„So, das wars“, sagte sie danach und sah mich an, mitfühlend und etwas irritiert. „Du solltest die nächsten Tage aufpassen und mindestens zwei Tage die Stellen nicht waschen, also nicht mit Seife. Das heißt duschen ist erst mal tabu“, sagte sie und sah dann zu Kylie. „Das.... kann ich auf der Straße... eh nicht“, murmelte ich. Ich wollte dieser Familie nicht noch länger unnötig auf der Tasche liegen. Ich hatte Angst ihnen die Tage zu versauen, weswegen mein Blick dann auch auf Kylie fiel. Sie hatte sich ihren Abend sicher auch anders vorgestellt.

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Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 10:42 am

Mir war klar, dass sie mir noch immer nicht ganz vertraute. Wie auch? Sie hatte sicher ziemlich viel Scheiß erlebt und kannte mich auch nicht wirklich. Ich würde mir in ihrer Situation auch nicht vertrauen. Ich würde keinem trauen. Aber ich würde ihr nichts tun. Das wird sie sicher noch merken. Ich musste ihr einfach ein wenig Zeit geben. So schnell ging das natürlich nicht. Ich musste mir bei ihrer Frage ein grinsen verkneifen. „Kein Problem. Sie macht das ohne Bezahlung.“ Sagte ich. Das wäre ja noch schöner, wenn jeder Wächter der mit einer Verletzung zu ihr kam sie auch noch bezahlen müsste. Dann wären wir alle arm und sie reicher als jeder König.
Ich merkte, dass es sie verunsicherte, dass ich über ihre Fragen so schockiert war. Aber wer wäre das nicht? Ich mein, sie war zwar kein Einzelfall, aber ich persönlich hatte noch nie mit jemanden zu tun, der sein Gedächtnis verloren hatte. Also hatte ich ja wohl jedes Recht schockiert zu sein.
Ich hoffte, dass sie sich ein wenig besser fühlte, dass sie jetzt wenigstens ihren Namen wusste. Das war doch schon mal etwas und gab einem ein kleines Stück Sicherheit. Besser als gar nichts.
Ich lächelte bei ihrer Frage.
„Die dunklen Wächter sind die Mitglieder eines Geheimbundes, das von Gott erschaffen wurde, nachdem Michael Luzifer in die Hölle verbannt hat. Doch Luzifers Anhänger, sind immer noch auf der Erde. Unsere Aufgabe ist es diese zu töten.“ Erklärte ich in Kurzfassung. Alles andere wird sie erfahren, wenn es ihr wieder besser geht. Das wäre jetzt einfach zu viel. Außerdem hatte ich gerade nicht die Kraft das alles zu erklären.
Ich zitterte als ich sie ins Wohnzimmer brachte. Ich hatte zwar das Aufputschmittel genommen, aber ich fühlte mich dennoch ziemlich kraftlos. Außerdem war es eiskalt, auch wenn die Heizungen aufgedreht waren.
Endlich war Tina da, was mich schon wieder ein wenig erleichterte, da jetzt jemand hier war, der mit der Situation besser zu Recht kam als ich.
24. Dezember“ antwortete ich.
Ich machte Platz, als Tina sich um Dakota kümmerte. „Eine halbe Stunde circa!“ antwortete ich auf ihre Frage und schwankte leicht. Ich trank schnell einen Schluck Cola und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Dann ging es wieder etwas besser. Ich musste dringend eine Lösung für das Problem finden. Irgendwas, was mir mehr Energie gab. Es musste da einfach was geben, was mir half. Ich konnte jetzt einfach nicht schlapp machen. Dafür gab es viel zu viel zu tun.
Ich hörte mir an was Tina zu Dakota sagte und schüttelte bei ihrer Antwort den Kopf. „Du wirst hier bleiben, bis wir eine Lösung gefunden haben. Ich lasse dich nicht da Raus um auf der Straße zu leben.“ Sagte ich und erntete einen zweifelnden Blick von Seth. Mir war klar, dass er damit nicht einverstanden war, aber das war mir egal. Ich würde sie niemals auf die Straße setzen. Das konnte ich einfach nicht und werde es auch nicht tun. Ich stützte mich an der Wand ab, als sich wieder alles drehte. Tina und Seth waren sofort bei mir. Ich stieß sie beide weg. „Mir geht’s gut!“ sagte ich etwas zu schroff. Sie sollten nicht merken, dass dem nicht so war. Denn dann würden sie dafür sorgen, dass ich mich ausruhte. Und wer kümmert sich dann um alles? Mum hatte dazu keine Zeit, Mike und Mia waren zu jung und Seth war sonst wo. Nein, es blieb nur noch ich. Ich musste einfach durchhalten.

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Kylie & Dakota ~ New Way of Life Empty Re: Kylie & Dakota ~ New Way of Life

Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 11:07 am

Vermutlich war es unhöflich so überrascht über Kylies Schock zu sein, als ich ihr die ganzen Fragen stellte, aber es verängstigte mich einfach, weil ich nichts wusste und Kylie schien es ja auch auf eine gewisse Weise zu verängstigen, also war es oke? Ich meinte... was konnte ich schon dagegen tun? Nichts, genau. Ich konnte meine Erinnerungen nicht einfach zurückholen, auch wenn ich das nur zu gerne wollte und mir in dem Moment auch nichts anderes wünschte.
Das mit den dunklen Wächter war mir in dem Moment ehrlich gesagt etwas zu viel, weil ich nicht wusste, wie genau ich das einordnen sollte. Ich wusste nicht mal meinen Namen, nur durch das Armband und dann zu erfahren, dass ich gegen Höllenverbündete kämpfen sollte, verängstigte mich irgendwie noch mehr. Verängstigen war aber das falsche Wort. Es verschreckte mich etwas. Hatte ich das von meinen Eltern? Hatte ich denn Eltern? Die Fragen wurden immer schlimmer und brannten sich in meinen Kopf, doch vermutlich war es nicht das, was meine Kopfschmerzen schlimmer werden ließ, sondern nur die Wunde an meinem Kopf. Ich konnte mich an den Überfall der Jungs noch erinnern, aber nicht daran, was davor wirklich war. Eine Stunde davor schon, aber nicht weiter.
„Ich weiß nicht, ob ich das kann“, meinte ich dann nach ihrer Erklärung zu den dunklen Wächtern, lächelte Kylie trotzdem leicht an. Ich wollte ihr zeigen, dass ich dankbar war, dass sie mich nicht einfach liegen gelassen hatte, wie ihr Bruder das eigentlich wollte, denn ich wusste, dass es viele getan hätten und dann wäre ich jetzt wahrscheinlich schon tot. Bei dem Gedanken stand ich auch schon auf und lief mit ihr ins Wohnzimmer, spürte ihr Zittern und sah sie daraufhin an. „Du solltest dich ausruhen“, sagte ich besorgt und lehnte mich zurück, zog die Decke um mich als sie mir gerade sagte, dass heute der 24. Dezember war. Morgen war Weihnachten. Ohne Familie. Ohne jemanden, den ich wirklich kannte. Erneut stiegen Tränen in meine Augen, weswegen ich diese schloss. Lebten meine Eltern überhaupt noch?
Die Frau kümmerte sich um mich, wobei mein Blick immer wieder auf Kylie fiel, denn ich machte mir Sorgen um sie und das obwohl ich sie gar nicht richtig kannte. Nachdem meine Wunden versorgt waren, gab sie mir noch ein Schmerzmittel und reichte Kylie Medikamente nachdem sie gesagt hatte, dass ich hier bleiben würde. „Das sind Schlafmittel. Ich bin mir nicht sicher, ob sie ohne diese die nächsten Nächte schlafen kann, weil ich nicht weiß, was passiert ist“, flüsterte sie Kylie zu, wovon ich auch nicht alles verstand, es mir aber denken konnte. Ich mochte Medikamente nicht, aber vielleicht hatte die Ärztin ja Recht.
Als Kylie dann schwankte stand ich auf und wollte zu ihr gehen, doch sie stieß die anderen beiden schon weg, außerdem kam ich nicht weit, immerhin drehte sich alles dank der Kopfschmerzen. Ich ließ mich also wieder auf die Couch setzen. „Du kannst auch welche nehmen“, sagte die Ärztin dann noch zu Kylie und verabschiedete sich dann bevor sie ging. Was war mit Kylie los? Konnte ich ihr vielleicht helfen, um mich für ihre Hilfe zu revanchieren?
Seth sah mich und dann Kylie an. „Ich kümmere mich um den Braten für morgen und ihr zwei geht euch ausruhen, beide! Das ist auch keine Bitte Kylie“, sagte er streng, so dass ich ihm sicher nicht widersprechen würde. Ich sah zu Kylie und rappelte mich auf. Ich wusste nicht, wo ich schlafen sollte, aber Seth ging schon in die Küche und ich sah Kylie an. „S, soll ich hier auf der Couch schlafen?“, fragte ich sie dann also und hielt mir den Kopf, sah wieder zu ihr. „Du musst dich ausruhen. Ich weiß, dass ich kein Recht habe, das zu sagen, aber ich mach mir Sorgen“, meinte ich dann leise und stellte mich unsicher vor Kylie. Ich wollte sie nicht bedrängen, aber sie war die Einzige, die ich hier 'kannte', zumindest halbwegs, den Namen wenigstens.

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Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 5:28 pm

Ich lächelte und nickte bei ihrer Aussage. Ich verstand dass es für sie schwer war, aber sie hatte noch zeit bis sie ihre erste verwandlung hatte.
„Mach dir keine Sorgen. Deine erste Verwandlung wird erst mit 17 sein. Bis dahin hast du noch Zeit dich daran zu gewöhnen!“ sagte ich aufmunternd.
Der Weg ins Wohnzimmer war anstrengend, aber ich schaffte es. Ich trank die Colaflasche aus und sah sie an. Ich konnte mir denken wie es für sie war, ohne Familie Weihnachten feiern zu müssen. Oder auch nicht zu feiern. Kommt in ihrem Fall aufs selbe raus.
Ich schüttelte den Kopf. „Nicht nötig!“ sagte ich und setzte mich auf den Stuhl während Tina sich um Dakota kümmerte.
Als sie fertig war, nahm ich die Schlafmittel, da Dakota eh hier bleiben wird. Ich wies meinen Bruder und Tina zurück, als sie mir helfen wollten. Ich schaffte das alleine. Ich musste einfach. Ich konnte mich nicht auf Hilfe verlassen. Ich musste es alleine schaffen. Was wenn irgendwann keiner da war um mir bei irgendwas zu helfen? Ich musste selbstständig werden. Außerdem war die ganze Situation meine Schuld, also hatte ich es nicht anders verdient. Ich schüttelte den Kopf. „Brauch ich nicht!“ sagte ich zu Dakota. Mir gings gut. Ich musste mir das einfach nur ein reden, dann wird das schon. Ich durfte nicht jammern. Das musst ich einfach durchstehen. Ist sicher nur ein kurzzeitiger Tiefpunkt. Es hört wieder auf, dann wird es wieder besser.
Ich sah meinen Bruder an. „Kannst mich mal!“ zischte ich wütend. Mir egal ob es eine Bitte oder ein Befehl war. Ich wusste was ich tat.
Mein Blick glitt zu Dakota und ich schüttelte den Kopf. „Nein, da schläft Mum. Ich hab in Mias und meinem Zimmer eine Matratze hingelegt. Entweder du schläfst in meinem Bett oder auf der Matratze.“ Sagte ich. Im Grunde konnte sie mein Bett haben, da ich meistens Nachts eh nicht daheim bin, da ich in der Zeit wenn die anderen schliefen arbeitete. Aber das durfte ich vor Seth nicht sagen, da niemand was davon weiß. Er würde durchdrehen wenn er das heraus fand.
„Es geht schon. Wirklich!“ sagte ich zum gefühlten tausendsten Mal. Ich konnte mich nicht einfach hinlegen und ausruhen. Das war im Moment einfach nicht drin. Es gab jede Menge zu tun. Das Essen kochen, die Geschenke einpacken, abspülen, Wäsche waschen, bügeln und und und und…! Einfach keine Zeit für Faulenzen.
Egal wie sehr sie das noch wiederholen werden.
„Wann kommt Mum mit den Kleinen wieder heim?“ fragte ich und sah Seth an, der nur mit den Schultern zuckte und sauer war, weil ich nicht auf ihn hörte. Er müsste sich doch mittlerweile dran gewöhnt haben. Das tat ich nie. Was also ist jetzt sein Problem?
Ich seufzte und deckte den Tisch, holte ein paar Flaschen aus dem Keller. Ich schloss die Haustür wieder hinter mir, als Shadow auf uns zugerannt kam. Ich lächelte und strich dem Husky über den Kopf. Ich liebte diesen Hund, auch wenn er mich manchmal zur Weißglut brachte. Ich musste mit ihm dringend wieder zu Tierarzt um den Zahnstein entfernen zu lassen.

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Beitrag von Gast So Okt 04, 2015 8:52 pm

Weihnachten ohne Familie? Ich wusste nicht mehr, wie ich es als kleines Kind gefeiert hatte, aber sicher nicht ohne eine Familie oder Freunde. Es würde sicher schrecklich werden und ich könnte einfach gar nichts dagegen tun, immerhin hatte ich keine Wahl als es einfach hin zu nehmen. Am besten verkroch ich mich die zwei oder drei Tage irgendwo, damit ich die anderen auch nicht störte, denn sie hatten eine Familie und konnten Weihnachten feiern, zusammen und ungestört. Ich konnte das nun mal nicht. Ich war wahrscheinlich eine Waise, eine Vollwaise, ohne Familie, ohne Erinnerungen, ohne jegliche Hoffnung auf irgendwas in ferner Zukunft. Das war wirklich ein schreckliches Gefühl.
Ich bekam nicht ganz mit, was Tina zu Kylie sagte, was sie ihr gab, doch das war sicher auch nicht wichtig, denn wenn es das wäre, würden sie mit mir darüber reden. Ich würde das einfach so hinnehmen. Ich wollte keine Ansprüche stellen, meine Gedanken hingen eh immer noch an den ganzen Fragen in meinem Kopf. Wo wurde ich geboren? Wer waren meine Eltern? Hatte ich Geschwister? War ich glücklich in meinem alten Leben oder wollte ich dem entfliehen? Leben meine Eltern noch oder habe ich sie verloren? Bin ich selber Schuld an der Situation? Habe ich es verbockt? Werde ich je wieder eine Familie haben? Wie lange würde ich hier bleiben? Würde Kylies Bruder mich vielleicht schon morgen vor die Tür setzen? Was würde ich dann tun? Die ganzen Fragen machten meine Kopfschmerzen nur noch um etliches schlimmer, doch das wollte ich mir nicht anmerken lassen, denn genau in dem Moment passierte das mit Kylie. Es ging ihr gar nicht gut und das sah man. Sie war blass und sah irgendwie krank aus, doch ich bemerkte gleich, dass sie darauf nicht gut zu sprechen war, besonders als ich ihr vorschlug, dass sie sich doch etwas ausruhen sollte, also entschied ich mich, irgendwann mal alleine mit ihr zu reden, nicht jetzt vor den anderen.
Als Kylie mich ansah erwiderte ich ihren Blick und überlegte dann. „Ich schlafe auf der Matratze, das reicht mir, außerdem bin ich nur ein Gast“, sagte ich dann und sah sie wieder an. Mir war ziemlich schlecht, doch das versuchte ich zu verbergen, immerhin lag das wahrscheinlich an einer Gehirnerschütterung und würde von selber wieder weg gehen. Ich wurde von Kylie aus den Gedanken gerissen. Sie hatte noch kleinere Geschwister? So groß war das Haus nicht, aber es lebten anscheinend viele Leute hier. Hoffentlich mochten sie mich und würden mich nicht gleich rauswerden, wenn sie kamen. „Kylie?“, fing ich an und fuhr mir durchs Haar, sah sie wieder an. Ich vertraute ihr etwas, immerhin hatte sie mir das Leben gerettet. „Kann ich dir helfen die Geschenke einzupacken? Ich weiß, dass es ein Familienfest ist und... ich nicht dazugehöre, aber ich würde mich wirklich freuen die Geschenke einzupacken“, erklärte ich ihr und sah sie an. Hatte ich das früher vielleicht schon einmal gemacht? Warum konnte ich nicht einfach mehr wissen?
Da fiel mir mein Rucksack ein, den ich nahm und hineinsah. Ein Medaillon, ein Bild und der Teddy. Ich öffnete die Kette und schluckte schwer als ich die Bilder sah. Waren das meine Eltern? Und hier. Ein Foto von mir uns ihnen vor einem Haus, welches aussah wie ein Hof mit einer Scheune. Ich wischte mir eine Träne weg und machte mir die Kette um, steckte den Rest wieder weg, sah zu Kylie als die anderen mit ihr reinkamen. Ich hatte Angst, dass ich gleich weggeschickt wurde und blieb deswegen ruhig auf dem Sessel sitzen, rieb mir leicht die Arme, da kam der Hund schon zu mir und sprang mit den Vorderpfoten auf meinen Schoß, weswegen ich lächelte und ihn streichelte. Ein.. Husky? Er war wirklich schön. „Wie heißt er?“, fragte ich dann vorsichtig.

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Beitrag von Gast Mo Okt 05, 2015 1:23 pm

Ich nickte. „Wenn du meinst. Du könntest auch mein Bett haben!“ sagte ich. Ich hoffte sie nahm an, glaubte es aber nicht. Wie sollte ich nichts jetzt noch unbemerkt aus dem Zimmer kommen? Ich musste mir dringend was einfallen lassen.
Der Schrank vor dem Bett muss weg. Aber wohin? Ach verdammt! Scheiße! Scheiße! Scheiße!
Gut neuer Plan….. Ich hatte keinen.
Ich biss mir auf die Unterlippe und sah sie an, als sie mich ansprach.
„Äh was?.... Achso…äh… ja klar!“ sagte ich, drehte mich verwirrt um und ging in mein Zimmer.
Als ich drin stand, wusste ich schon gar nicht mehr, was ich wollte, also ging ich wieder ins Wohnzimmer. Seth sah mich an, als wäre ich geistesgestört.
Vielleicht war ich das ja auch? Ich fuhr mir durch die Haare, als Mum mit Mike und Mia heimkam. Ich schob die Tüte mit den Geschenken für die Beiden unter die Kommode. Ich konnte nur hoffen, dass Shadow sich davon fernhielt, sonst fand Mike sie sofort. Aber Shadow hatte mehr Interesse an Dakota, als an irgendwas anderes. Ich lächelte. „Shadow!“ sagte Mike in dem Moment, als Mum Dakota ansah.
„Und du bist?“ fragte sie. Ich schluckte schwer und sah zu Seth, der nur den Kopf schüttelte.
Ja ich weiß schon, meine Entscheidung - Mein Problem!
Danke für die Hilfe, Bruder! Ich sah Mum an.
„Ja weißt du Mum… also ich war vorhin mit Seth einkaufen…. Ich hab sogar an deinen Joghurt gedacht, den du so magst…. Da ist sie uns entgegen gelaufen und hat nach Essen gefragt. Und du weißt ja wie ich bin, ich treffe vorschnell Entscheidungen… aber dafür liebst du mich ja so…. Und da hab ich sie mit nach Hause genommen. Und …ähm….“ Sagte ich übertrieben nett, wurde aber trotzdem von ihr unterbrochen.
„WAS? KYLIE, DAS GEHT NICHT, WIR HABEN SCHON GENUG PROBLEME, DA BRAUCHEN WIR NICHT AUCH NOCH EINER WEITERE PERSON IM HAUS!“ fuhr sie mich an und senkte den Blick.
„Tut mir leid!“ murmelte ich und sah entschuldigend zu Dakota.
Na toll und jetzt? Wir… Ich konnte sie doch nicht wieder so einfach auf die Straße setzen.

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Beitrag von Gast Mo Okt 05, 2015 8:43 pm

Ich schüttelte den Kopf, denn ihr Bett wollte ich nicht, immerhin gehörte ihr das Bett. Ich war nur ein vorübergehender Gast, vielleicht auch nur für eine Nacht, auch wenn es mit den Verletzungen so gut wie unmöglich war draußen zu Leben. Ich würde sterben und das wusste ich, nicht nur durch die Kälte war ich mir da so sicher, denn wenn man klein, jung und verletzt war, war man ein leichtes Opfer für Straßengauner, die die Obdachlosen angriffen und ausraubten, auch wenn wir selber nicht mal viel hatten, so gut wie gar nichts. Die meistens hatten sicher nur eine Tasche und die Klamotten, die sie am Leib trugen. Mein Medaillon und mein Armband würde ich mit dem Leben beschützen, denn es waren meine Einzigen Erinnerungsstützen.
Bei Kylies Antwort lächelte ich und nickte dann. „Danke, das bedeutet mir viel“, meinte ich dann und fuhr mir durchs Haar, sah ihr dann nach, doch was sie tat, war mir nicht so wirklich klar, doch das mit dem Vergessen konnte ich ihr schlecht übel nehmen, oder? Immerhin hatte ich alles vergessen. Shadow riss mich aus den Gedanken und sprang danach auch ganz aufs Sofa, auf meinen Schoß, leckte mir durchs Gesicht, weswegen ich grinste und durch sein Fell strich. „Schöner Name“, meinte ich, doch dann wurde ich von der Mum der Kinder angesprochen und schluckte schwer. „Ich, ich heiße Dakota“, fing ich dann an zu erklären, sah aber sofort hilfesuchend zu Kylie. Ich hatte Angst etwas falsches zu sagen oder mich falsch zu verhalten. Ich würde das auf der Straße nicht schaffen und war auf den Schlafplatz angewiesen, weswegen ich auch froh war als Kylie anfing mit ihrer Mum zu reden. Dem Gespräch hörte ich zu, streichelte dabei Shadow weiter, der sich hingelegt hatte.
Plötzlich fing ihre Mum an zu schreien, weswegen ich zusammenzuckte. Ich war ein Problem? Das brachte mich schwer zum Schlucken und zum Zittern. Tränen stiegen in meine Augen, doch ihre Mum hatte sicher Recht. Ich gehörte hier nicht her. Ich hatte kein zu hause und brauchte mir auch gar nicht einbilden, dass ich eines hätte, weswegen ich dann auch aufstand, meinen Blick aber gesenkt hielt. Mir war unglaublich schwindelig, doch sie sollten ein schönes Weihnachtsfest haben, weswegen ich dann auch meinen Rucksack nahm und ihn mir auf den Rücken setzte. „Ich... es tut mir leid. Ich wollte keine Probleme machen. Ich, ich sollte gehen“, meinte ich dann leise und wischte mir schnell eine Träne weg. „Die Klamotten bringe ich zurück, sobald ich neue gefunden habe“, meinte ich dann zu Kylie, sah sie dabei aber nicht an. Ich fühlte mich schlecht, weil sie wegen mir Stress hatte, doch dann ging ich zur Tür, öffnete sie und ging.
Es war eiskalt, schlimmer als vorhin. Das erste, was ich tat war auch mir einen Altkleidercontainer suchen und dort einen Pulli und eine Hose rauszuholen. Ich zog mich in einer Gasse um und legte Kylies Sachen vor deren Haustür, lief dann aber davon. Die Sachen waren zu groß und hatten Löcher, doch ich hatte keine Wahl. Ich zitterte und fror, hatte Hunger. Wo sollte ich hin? Ich hatte doch niemanden und ich machte nicht nochmal den Fehler jemanden um Essen zu fragen. Mein Kopf schmerzte unglaublich, was durch die Kälte verstärkt wurde, doch auch wenn ich am besten weiterlaufen sollte, war ich einfach zu erschöpft dafür. Ich suchte mir eine Bank neben einer Gasse und legte mich darauf, doch das Zittern wurde nur stärker. Wenn ich schlief, dann würde ich vielleicht gar nicht mehr aufwachen, doch ich schaffte es kaum noch mich wach zu halten. Die Schmerzen waren kaum zu ertragen und die Kälte eh nicht, doch dann schlief ich trotz der eisigen Kälte und dem beginnenden Schneesturm ein. Es würde eh keiner merken, wenn ich nicht mehr aufwachen würde.

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Beitrag von Gast Di Okt 06, 2015 7:27 pm

Ich sah meine Mutter wütend an. "Das hast du echt super gemacht!" ich schüttelte den Kopf: "Sie überlebt da draußen doch keine einzige Nacht." sagte ich, aber Mum blieb kalt. "DAnn soll sie nach Hause oder ins Heim gehen!" erwiderte sie und verschwand im Bad.
ACh wirklich? Wie stellte sie sich das vor? So wie ich das verstanden hatte, hatte sie keine Eltern und wenn wusste sie nicht wer sie sind. Und ins Heim geht keiner freiwillig! Ich holte das Zelt aus dem SChrank, den Campingkocher und alles war ich sonst noch benötigte. Dann stopfte ich alles in den Rucksack und verließ die Wohnung. ICh war sauer.
Wie konnte sie das nur machen? Ich meine sie hatte das kaum zu entscheiden. ich schmiss doch den ganzen Haushalt und unterstützte mum finanziell. Also hatte sie keinerlei Recht so auszurasten. Ich schulterte den Rucksack und sah mich suchend nach Dakota um. WEit konnte sie noch nicht gekommen sein. Wo war sie nur? Die klamotten auf der Treppe steckte ich ein, dann lief ich den spuren, die von ihr waren hinterher. Ich musste sie finden. Allein schaffte sie es nie hier zu überleben. Ich zog die Jacke enger um mich. Es war eiskalt, aber ich würde garantiert nicht zurück gehen. Wenn Mum meinte ohne mich klar zu kommen, nur zu. nicht mein Problem.
Sie wird schon sehen, was sie davon hat. Ich werde garantiert nicht umdrehen. Sie sollte zuerst kommen und sich entschuldigen. Ich war mir ziemlich sicher im REcht zu sein. Und selbst wenn nicht, würde ich das nicht zugeben.

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Beitrag von Gast Di Okt 06, 2015 10:48 pm

Anfangs versuchte ich mich unglaublich gegen die Müdigkeit zu wehren, denn ich wusste, dass ich dadurch vielleicht nie wieder aufwachen würde, weswegen ich mir sogar etwas Schnee ins Gesicht rieb, um mich nur irgendwie wachzuhalten. Am besten wäre es wohl, wenn ich rumlaufen würde, aber ich war zu erschöpft für einen Spaziergang, immerhin hatte ich unglaublich viel Blut verloren und glaubte auch, dass die Wunde am Arm leicht aufgerissen war, aber das war nicht schlimm, so lange es sich nicht entzündete und das würde schon nicht passieren. Ich hörte in der Nähe ein paar Schüsse während ich mich wachhielt, doch ich zuckte nur zusammen, starrte einfach weiter auf den schneebedeckten Boden. „Nicht einschlafen Dakota, wer immer du auch bist“, murmelte ich dann leise. Der Schnee faszinierte mich irgendwie, auch wenn er eiskalt war und so langsam meine Klamotten durchnässte.
Lange hielt ich diesem 'Wachhalten' und der Müdigkeit aber leider nicht stand, denn es wurde einfach immer schlimmer, schneller als ich es vermutet hatte, wodurch meine Augen immer mehr brannten und juckten. Kurz darauf war ich dann auch schon eingeschlafen, was aber auch nicht viel besser war, denn ich träumte und zwar von etwas, was ich gar nicht sehen wollte. Ich hatte Angst, doch ich konnte es mir nicht aussuchen. Ich musste es mir in dem Sinne ansehen, ob ich wollte oder nicht.
Ich wachte in meinem Bett auf und roch das verbrannte Holz, spürte die Hitze. Es brannte! Ich sprang sofort auf, riss die Tür zum Flur auf und sah mich verzweifelt um. „Mum? Dad?“, rief ich in einer kindlichen Stimme. War ich das wirklich? Das kleine Mädchen rannte durch den Flur, sah im Badezimmer nach, wollte ihre Eltern finden. Ich glaubte, dass ich das war. Es war ja egal, deswegen lief ich einfach weiter und riss dann die nächste Tür auf. „Mum? Dad? Wo seid ihr?“, fragte ich und begann immer mehr zu husten wegen dem starken Qualm. Die umliegenden Flammen zerrten und brannten an meiner Haut, doch ich wollte zu meinen Eltern, war total verzweifelt und verängstigt. Dann kam ich bei der letzten Tür an und riss sie schnell auf. Sofort kam mir ein unangenehmer beißender Geruch entgegen. Verbranntes Fleisch! Ich sah zum Bett und sah die brennenden Leichen meiner Eltern, weswegen ich aufschrie und begann zu weinen. Ich rannte zu ihnen und versuchte sie vom Bett zu zerren. „Mum? Mum wach auf“, sagte ich unter Schock.
Mein reales Ich lag noch auf der Bank, stark zitternd, weinend und sich hin und her drehend, doch ob ich jemals aus dem Traum wieder aufwachen würde, wusste ich nicht.

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Beitrag von Gast Mi Okt 07, 2015 8:00 pm

Ich fand sie nachdem ich eine Stunde gesucht habe, schlafend auf einer Bank. Sie hatte einen Albtraum und es war eiskalt. Sie könnte sterben. Ich ging zu ihr und berührte ihre Hand, ihre Haut war eiskalt. Ich weckte sie und sah sie an. Sie musste hier weg. Sie konnte hier nicht bleiben.
„Komm mit! Ich bring dich wo hin, wo du leben kannst!“ sagte ich und zog sie auf die Füße. Ich dachte nach und mir fiel der alte U-Bahn-Schacht ein, wo ich mich kurz nach Dads Tod bei Jugendlichen versteckt hatte. Dort war es warm und die könnte dort in Ruhe leben. Ich vertraute denen dort. Sie würden ihr nichts tun, also muss sie sich deshalb auch keine Sorgen machen.
Ich ging mit ihr runter zur U-Bahn Station und wartete auf die U-Bahn.
Ich sah Dakota an. „Mach dir keine Sorgen. Das ist der beste Ort der mir gerade einfällt. Vertrau mir okay? Ich hab einen Monat bei ihnen gelebt!“ sagte ich und stieg in die U-Bahn, ging ganz ans hinter Ende des Zugs und betrat das Führerhaus, als niemand hinsah und sperrte die Tür ab. Dann öffnete ich die Tür an der Seite.
„Wir müssen bald springen, aber es ist gepolstert. Ich hab das schon oft gemacht. Völlig ungefährlich!“ sagte ich

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Beitrag von Gast Mi Okt 07, 2015 8:57 pm

Irgendwas störte meinen Schlaf, doch ich wusste nicht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte, immerhin zeigte es mir einerseits, dass es eben nur ein Traum war, doch vermutlich zeigte er mir meine Vergangenheit, was ich gesehen hatte, andererseits wusste ich, dass ich meine Eltern vermutlich nur noch im Traum sehen konnte, auch wenn es nicht schon war sie sterben zu sehen. Als ich blinzelnd meine Augen öffnete, ziemlich erschöpft und zitternd, sah ich in Kylies Augen, rieb mir meine und schluckte schwer. Gerade als ich was sagen wollte, zog sie mich hoch, weil ich darauf nicht vorbereitet war, stolperte ich allerdings. Durch die starre Kälte fühlten meine Muskeln sich an, als seien sie eingefroren, weswegen ich mich auch ziemlich schlecht auf den Beinen halten konnte. „Ich kann kaum stehen Kylie“, meinte ich heiser und fuhr mir durchs Haar, doch sie war fest davon überzeugt, mich von hier wegzubringen, weswegen ich einfach nur etwas hilflos und schwächlich hinterher stolperte.
Eine U-Bahn? Ich wusste nicht warum, aber das mit der U-Bahn gefiel mir nicht, denn schon als wir die Treppe herunter liefen und warteten, verbreitete sich ein beklemmendes Gefühl in meinem Körper, weswegen ich Kylies Hand nahm und mich enger zu ihr stellte. Ich vertraute ihr, ja, aber das mit der U-Bahn mochte ich trotzdem nicht. „Ich, ich kann doch nicht mein ganzes Leben da unten wohnen“, erwiderte ich dann unsicher und sah ihn an. „Also... ich bin dankbar für deine Hilfe, aber... ich habe Angst“, erklärte ich dann meine Aussage. Sie sollte es nicht persönlich nehmen ,denn ich war wirklich dankbar für die Hilfe, aber was, wenn ich dort unerwünscht war? Was, wenn die anderen mich dort nicht haben wollten oder wenn das mit den Jungs sich noch einmal wiederholte. Ich vertraute einfach kaum jemandem und wusste nicht, ob ich das einfach so ändern könnte.
Natürlich verschwand das beklemmende Gefühl in der U-Bahn nicht, weswegen ich immer fest Kylies Hand hielt. Ich wollte sie nicht loslassen, doch als sie sagte, dass wir gleich springen müssten und ich dann aus dem Zug sah, blieb mir fast das Herz stehen. Ein tiefer Atemzug folgte auf den kleinen Schock, doch dann nickte ich. Ich musste ihr in dem Fall vertrauen, weswegen ich nach draußen sah und tief einatmete. Als er Zeitpunkt dann kam nahm ich meine ganze restliche Kraft zusammen und sprang aus der Bahn, landete relativ weich, trotzdem hatte ich das Gefühl nicht mehr aufstehen zu können. Meine Beine zitterten und fühlten sich an wie Pudding und meine Kopfverletzung tat weh, doch das war in dem Moment unwichtig. Ich fand eine Wand und zog mich mühselig an ihr hoch. „Wo, wo sind wir und wo geht es weiter?“, fragte ich heiser und nahm wieder ihre Hand, sah sie fragend an. War das oke für sie oder war ich zu anhänglich?

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Beitrag von Gast So Okt 11, 2015 11:53 am

Ich sah sie an.
"Das sollst du auch nicht. Nur bis ich eine Lösung gefunden hab. Aber wir können auch gerne zurüc gehen und du kannst weiter sehen, wie du allein zurecht kommst.
Entweder das oder du vertraust mir" sagte ich und sah sie abwartend an.
Ich wusste dass das nicht gerade ideal war, aber eine andere Idee hatte ich nicht. Ich konnte schauen, ob im Hauptquartier ein freies Zimmer war, aber da konnte sie auch nicht alleine leben.
Ich wusste, warum sie Angst hatte.
"Du brauchst dir deshalb keine Gedanken zu machen. Sie sehen zwar nciht so aus, aber sie sind total vertrauenswürdig und werden dir nicht zu nahe kommen!" sagte ich. Das war ich mir ganz sicher, denn sonst hätten sie es damals schon bei mir getan.
Ok ich musste schon zugeben, dass sie viele Frauen flachlegten, aber nur wenn diejenige es auch wollte. Keiner von ihnen dachte auch nur daran jemanden zu vergewaltigen.
Im Grunde war jeder von ihnen in einer Situation wie Dakote. Sie alle hatten ihre Eltern verloren oder waren aus welchen Grund auch immer auf der Straße. Sie halfen sich gegenseitig und man konnte das ganze als unbeaufsichtigtes Waißenheim betrachten. Und sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, anderen zu helfen die in schwierigkeiten waren. Hauptsächlich Kindern und Jugendlichen.
Ich sprang mit ihr aus dem Zug und fiel auf die Matte, rollte mich ab und lief ein paar Schritte.
Ich sah Dakota an.
"alles okay?" fragte ich und zeigte auf die Tür an der Wand rechts von uns. Sie war immer abgeschlossen und nur die Bewohner hatten einen SChlüssel. Ich klopfte an und hoffte, dass sie den Klopfrhytmus nicht geändert hatten. Ich wartete ein wenig und hörte dann Schritte.
Kurz darauf ging die Tür auf und Eric grinste mich an bevor er uns reinließ. Ich stellte ihn Dakota vor und erklärte ihm kurz warum sie ein paar Tage hierbleiben musste.
Er nickte und ging vor uns die Treppe nach oben.

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Kylie & Dakota ~ New Way of Life Empty Re: Kylie & Dakota ~ New Way of Life

Beitrag von Gast So Okt 11, 2015 6:09 pm

Ich zuckte zusammen bei ihrer Aussage, dass wir auch zurückgehen konnte und ich versuchen sollte dann alleine zurecht zu kommen, doch ich wusste, dass ich diese Nacht oder spätestens die nächste nie im Leben überleben könnte, nicht alleine, nicht bei der Kälte oder ohne Essen. Das war auch der Grund, weswegen ich dann nickte und leicht Kylies Hand drückte. „Ich vertraue dir“, meinte ich sicherer als ich es selber von mir erwartet hätte. Ich dachte eher, dass ich ängstlich klingen würde, doch das tat ich keineswegs.
Es drehte sich alles, weil mein Kreislauf einfach nicht mit der Belastung zurechtkam, zudem zitterten meine Beine immer mehr, was ich aber tapfer versuchte zu unterdrückten. Natürlich hatte ich Angst, aber war das ein Wunder? Ihrer Erklärung hörte ich aufmerksam zu, doch so wirklich glauben konnte ich es nicht. Sie lebten auf der Straße und auch wenn ich mich kaum an etwas erinnern konnte, erinnerte ich mich an die Vorurteile gegenüber Straßenleuten, auch wenn ich selber momentan eine war. Sie waren aggressiv und brutal. Das machte mir Angst. Was, wenn ich etwas falsches sagte? Doch eine Wahl hatte ich nicht, weswegen ich Kylie einfach weiter folgte. Vielleicht waren die Leute dort ja wirklich anders. Hoffentlich, denn eine andere Möglichkeit gab es vermutlich momentan einfach nicht. Ich musste dort bleiben.
Die Landung gelang mir eindeutig nicht so elegant wie Kylie. Ich rollte von der Matte runter und fiel auf den Boden, rappelte mich mit Hilfe einer Wand dann aber auf, auch wenn es sehr mühselig war. Am liebsten würde ich bei ihrer Frage den Kopf schütteln, doch aufgeben brachte mich nicht weiter. Dann hätte Kylie sich umsonst die Mühe gemacht. „Ich kann mich bloß kaum noch auf den Beinen halten“, sagte ich dann heiser, ging zu der Tür und lehnte mich an die Wand, schloss die Augen. Die Erschöpfung durchfuhr nun meinen gesamten Körper. Hoffentlich war es nicht mehr weit, denn lange hielt ich das nicht mehr aus.
Als ich die Schritte hörte versteckte ich mich leicht hinter Kylie, sah den Jungen an der uns aufmachte und schluckte schwer, trat nach kurzem Zögern aber trotzdem ein. Der Junge, wessen Name Eric war, reichte mir die Hand, doch ich senkte nur entschuldigend den Blick. „Das wird schon noch“, sagte er daraufhin nur und hörte Kylies Erklärung zu. Sie schienen sich wirklich zu kennen, denn sie redeten wie Freunde miteinander. Die Übelkeit kroch meine Speiseröhre hoch als ich Eric die Treppe nach oben folgte, wobei ich circa bei der Hälfte eine kurze Pause machen musste. Dann ging ich weiter, war froh als wir endlich oben ankamen, lehnte mich an eine Wand und sah Kylie an. Meine Wunde am Kopf brannte unglaublich und ich würde mich am liebsten gleich hier übergeben, doch ich wollte nicht rumjammern. Das war einfach kein passender Moment. „Sind wir gleich da?“, fragte ich unsicher und sah Eric, dann Kylie an. Ich war wirklich so langsam am Ende meiner Kräfte, wahrscheinlich schon darüber hinaus.

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Kylie & Dakota ~ New Way of Life Empty Re: Kylie & Dakota ~ New Way of Life

Beitrag von Gast So Okt 11, 2015 8:08 pm

Ich lächelte, als ich sah, wie nett Eric zu Dakota war. Ich wusste, dass sie hier gut aufgehoben war. Am Fuß der Treppe, blieb er stehen und sah Dakota lächelnd an.
"Wir sind schon da!" sagte er und schob den Vorhang beiseite. Dahinter lag ein großer Saal, in dem sich lauter Betten, Sofas, ein Billiardtisch, ein Kicker, eine kleine Bar, eine Küche befanden. und auch zwei abgetrennte Sanitärräume gab es. Nichts großartiges aber ausreichend um hier zu wohnen. Ich lächelte und musste an meine zeit hier denken.
Sie haben sich super um mich gekümmert. Sie hatten mir einige Kartnenspiele,wie Poker, Arschloch, Schnauz und Schafkopf beigebracht. Aber auch Billiard. Ich hatte mich dort sehr wohl gefühlt und kam auch langsam über den Tod meines Vaters hinweg.
Eric war damals eine Art großer Bruder für mich gewesen und war es auch immer noch. Ich kam immer noch oft hierher.
"Wir haben gestern Abend ein kleines Mädchen aufgelesen, das aus dem Waißenhaus ausgebrochen ist. Sie ist total verängstigt und will mit keinem von uns reden. Ich wollte dich heute eh anrufen, ob du es mal versuchen kannst!" sagte er und ich nickte. Hier lebten bisher hauptsächlich nur Jungs. Nur zwei Mädchen waren hier, aber obwohl sie echt nett waren, konnten sie mit Kindern nicht wirklich umgehen. Es war einfach nicht ihr Ding.
"Kümmerst du dich um Dakota?" fragte ich ihn und er nickte, führte sie dann rum, während ich zu der Kleinen ging, die sich in einer ecke verkrochen hat. Ich kniete mich vor sie und erwiderte ihren ängstlichen aber neugirigen Blick, als ich ihr den apfel hin hielt. Sie war vielleicht gerade mal fünf Jahre alt. Sie zögerte einen Moment, nahm aber dann vorsichtig den Apfel und nahm einen bissen. Ich lächelte und setzte mich vor sie. Ich hielt abstand, bedrängte sie nicht, zeigte ihr aber, dass sie nicht alleine war.

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Kylie & Dakota ~ New Way of Life Empty Re: Kylie & Dakota ~ New Way of Life

Beitrag von Gast So Okt 11, 2015 9:17 pm

Es tat mir irgendwie leid, dass ich die Nettigkeit von Eric am Anfang nicht erwidern konnte, aber es ging einfach nicht, dafür steckte die Angst noch zu sehr in meinen Gliedern. Ich war sehr misstrauisch, auch wenn das sicher unfair war von mir, konnte ich die Gedanken nicht einfach abstellen.
Als ich sah, was sie hier alles hatten, blieb mir der Mund offen stehen. Es war nichts wahnsinniges, aber dafür, dass sie auf der Straße lebten, war es unglaublich viel. Sogar ein Billardtisch, der mich irgendwie gleich ansprach. Ob ich früher vielleicht viel Billard gespielt hatte? Ich ging auf den Tisch zu, an dem gerade niemand spielte und strich über den grünen Samt. Es fühlte sich gut an. Die Anderen mussten mich für verrückt halten, aber es war, als würde irgendwas an diesem Billardtisch kleben, was mich in meine Vergangenheit zurückbrachte, zu dem schönen Teil. Was war es nur? Vielleicht würde ich mich bald daran erinnern. Hoffte ich.
Ich schluckte und fasste mir an die Stirn. Es brannte. Mein Blick fiel auf die Anderen und ich ging wieder zu ihnen, doch Lucy ging. Ich sah ihr nach, bemerkte, dass sie zu einem kleinen Mädchen ging, welches sehr verängstigt aussah. Vielleicht schaffte ich es später mal mit der kleinen zu reden. Sie tat mir leid. Eric riss mich aus den Gedanken als er vorsichtig meine Schulter berührte, weswegen ich direkt zusammenzuckte, ihn dann aber entschuldigend ansah. „Tut mir leid“, murmelte ich, wobei er nur sagte, dass ich mich nicht entschuldigen müsste. Er schien zu merken, dass mir der Kontakt unangenehm war, denn er hielt etwas Abstand während er mich rumführte. Es sah wirklich schön aus, etwas besseres konnte ich mir momentan einfach nicht vorstellen.
Als letztes zeigte er mir meinen Schlafplatz, wo ich mich auch gleich hinsetzte. Er kniete sich vor mich und sah sich dann meine Kopfverletzung an. „Wurde das schon behandelt?“, fragte er und ich nickte. „Es hat jemand genäht“, meinte ich und sah ihn an. Er sagte, dass er sich das einmal ansehen wollte, weswegen ich nickte und die Augen schloss. Er nahm mir den Verband ab und sah sich die Wunde an, holte gleich eine Salbe. „Da steckt eine leichte Entzündung drin, aber wir kümmern uns hier darum, keine Angst“, sagte er und salbte die Wunde ein, verband sie dann wieder. Danach reichte er mir einen Apfel, weswegen ich leicht lächelte und anfing zu essen.
Ich brauchte keine Angst vor ihm zu haben, denn er wollte mir wirklich helfen. „Danke“, meinte ich leise, weswegen er nur nickte. Ich sah zu Kylie. Sie musste sicher bald wieder gehen, auch wenn ich es am liebsten hätte, wenn sie dabei blieb, doch das ging nicht.

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